Martin Haug, Jahrgang 1955, war ein paar Jahre lang in Basel-Stadt die Ansprechperson für alle, die nicht nur die „normalen“ Hürden des Alltags bewältigen müssen. Der in Bern geborene Vater von vier Kindern war Inhaber der Fachstelle Gleichstellung von Menschen mit einer Behinderung. Bis Ende 2016, als diese Fachstelle im…
Ein KommentarKategorie: Portraits & Interviews
Leute, mit denen ich mich unterhalten und über die ich danach geschrieben habe. Schauspieler:innen vor allem. Künstler:innen. Aber nicht nur.
Ihr Wunsch sei es, dazu beizutragen, „den Informationsstand innerhalb der Gesellschaft zu erhöhen“. So steht es in der Projektbeschreibung, mit der Sandra Forrer sich und ihr Kunstprojekt „In Between“ Ende 2016 beim wildwuchs Festival bewirbt. Das Festival bietet für Forrer die ideale Plattform: In Zusammenarbeit mit den Universitären Psychiatrischen Kliniken…
3 KommentareIn „Sein erstes Mal“ portraitierte ich S., der anonym bleiben wollte. Heute, anlässlich des World Bipolar Day, hat er mir geschrieben, würde er er sich outen. Öffentlich machen also, woran er leidet und wer er ist. Damit das verdammte Tabu fällt, über psychische Krankheiten zu sprechen. Hier ist sein Text, den…
Schreib einen KommentarRegula Lüthi, Direktorin der Abteilungen Pflege, Soziale Arbeit und Medizinisch Technische Dienste an den UPK Basel, schaut mich etwas überrascht an: „Ich wüsste nicht, wie man darauf kommen könnte, nicht darüber zu sprechen“, sagt sie. „Solange man nicht kokettiert mit dem Thema, heisst das, oder es als Drohung einsetzt“. „Das…
2 KommentareEigentlich sollte dieser erste Text vom ersten Mal handeln. Vom ersten Mal Psychiatrie, um genau zu sein. Davon, wie ein Mensch, der sich bis dahin zu den einigermassen „Gesunden“, den halbwegs „Normalen“ zählte, den sprichwörtlichen Gang nach Canossa antritt und sich einliefert. Weil er (oder sie) nicht mehr weiss, wie…
5 KommentareAm Freitag, dem 17. Februar 2017, erscheint der erste Text meines Storytelling-Projekts für das wildwuchs Festival, das sich vom 1. – 11. Juni 2017 wieder mit kontroversen Themen aus dem Bereich der Inklusion und Exklusion beschäftigt. In meinem Projekt widme ich mich bis Juni 2017 einmal monatlich dem Thema „Psychiatrie, Kunst und…
Schreib einen KommentarHeute geht es um ein Theaterstück, das in der Wirklichkeit spielt. Um Giorgio, den man womöglich anders schreibt, der vielleicht anders heisst, der schwarze Fingernägel hat und einen Zottelbart und abgerissene Klamotten. Der mit seinem von Klebeband zusammengehaltenen Akkordeon am Barfüsserplatz sass und sang. Er war mir in den letzten…
2 KommentareHerr Krebs, welche Fragen hören Sie am häufigsten im Zusammenhang mit dem Preis? Neulich wollte einer wissen, was er mir bedeutet. Ich sagte: naja, macht schon fröhlich, ist aber auch komisch. Die Auszeichnung kommt ja auch für den Verlag und für den Buchladen, und das sind beides Sachen, die ich…
Schreib einen KommentarEs gibt Gespräche, die man kaum wiedergeben kann. Das Interview mit Alessandro Schiattarella ist so ein Fall. Zwei Minuten, nachdem ich mich zu ihm an den Fenstertisch im Café Flore an der Klybeckstrasse gesetzt habe, geht es schon um die ganz grossen Dinge: Erfolg, Angst, Normalität, Schönheit, Zugehörigkeit, Scheitern, Macht.…
Schreib einen KommentarKLISCHEES. Reden wir kurz über Vorurteile. Das des harten Mannes, beispielsweise. Über echte Kerle und toughe Typen. Männer, die sich nicht haben aufweichen lassen von Genderwahnsinn, Homophilie und lästigen Gerüchten über irgendeinen Klimawandel. Unter diesen Pfosten des Patriarchats kursiert das Gerücht, Künstler seien allesamt Diven und empfindlich wie Mimosen. Mit…
Schreib einen KommentarSchwalben. Nach einer Dreiviertelstunde gelingt es mir endlich, die Vögel zu identifizieren, die zu hunderten auf ihren grauen Schlabberpulli gedruckt sind. In meinen Notizblock hatte ich zu Beginn unserer Unterhaltung „Möwenpulli?!“ gekritzelt. Irgendwie hätte das auch zu ihr gepasst: Möwen. Sie hat was Norddeutsches. Nicht nur, weil auf ihrer Strickmütze…
Schreib einen KommentarMIT WÄCHTER AM WEIHNACHTSMARKT Unterwegs in der echten Welt mit einem Schauspieler. Mittwoch, 9. Dezember 2015, 16:01 Uhr. Er lächelt mich aus einer gefühlten Höhe von 2,20 Metern an. Vielleicht denkt er: „Niedlich, der Kleine mit der Lederjacke und der bunten Kappe“. Vielleicht denkt er auch: „Hoffentlich war’s kein Fehler,…
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