Es hat seine Vorteile, fast eineinhalb Jahrzehnte in Berlin gelebt zu haben. Ausserhalb der Stadt umweht einen so ein latent mythologisches Gedunst aus Kleinkriminellenrap, Galeriengründergeist, im Club auf der Tanzfläche bumsen und im Sonnenaufgang den besten Freund besoffen von der Oberbaumbrücke in die Spree schubsen. Berlin. Raues Pflaster. Krasse Stadt.…
Schreib einen KommentarKategorie: Ungefiltertes
Ich war mal Autor. So richtig beruflich. Für’s Theater zwar, aber ich hab alles mögliche geschrieben. Manches ist ganz gut lesbar. Einiges davon landet hier auszugsweise.
Hannah gehört zu keiner akut bedrohten Tierart. Sie ist kein Flüchtling, kein von Überwachungskameras dokumentierter Fall willkürlicher Gewalt, keine Hungernde. Sie hat keinen Herzfehler, ihre Eltern leben noch, sie ist nicht arm. Niemand verfolgt sie ob ihrer politischen, religiösen oder sexuellen Neigungen. Weder wurde Hannah im falschen Körper geboren, noch…
Schreib einen KommentarNoch während der Einfahrt beginnen die Wartenden zu drängeln, als lauerten sie auf die Ausgabe von Hilfspaketen und nicht auf die Ankunft eines gottverdammten Zuges. Natürlich stehen alle falsch. Weil die Wagen nie dort halten, wo sie halten sollen. Vor allem aber, weil ein Großteil der bahnfahrenden Bevölkerung zu faul…
Schreib einen Kommentar1 Irgendwann wollte ich dazugehören. Einer von ihnen werden. Nicht so werden wie sie, das wäre töricht gewesen. Aber dazugehören. Eine Breitling anlegen und es normal finden, drei Mal im Jahr auf Mauritius surfen zu gehen. Essen zu gehen für den Preis eines klapprigen Gebrauchtwagens. Auf Dachterrassen sitzen, die zu…
2 KommentareEs ist immer noch eine meiner Lieblingsbeschimpfungen. Seit der Grundschulzeit eigentlich. Mit dem Wort “Ficken” werfe ich aus bemitleidenswert naiven Gründen irgendwie auch mit 31 Jahren noch sehr gerne um mich. Ursprünglich war es wohl der Reiz einer schmutzigen, das kleinbürgerliche Seriositätsempfinden perforierenden Formulierung, der mich angetrieben hat. Aber ist…
Schreib einen KommentarWer bin ich, dass ich Ziele haben täte? Weiß nicht mal, wer ich sein soll, wer ich wär’ Wenn man mich nicht beständig wer zu seien bäte Ohne den Zwang zu Sein wär’ Sein ja nicht so schwer. Was weiß ich, dass ich Meinungen verträte? Weiß nicht mal, wer mich…
Schreib einen KommentarSome years ago I stood on top of an almost abandoned five-story-building in Berlin and almost jumped. I am not a drama queen. I didn’t plan on doing it. I used to live in that house and actually only climbed up there in order to take some photos. I finally…
Schreib einen KommentarAb und zu ist es hier oder da aus mir herausgeplatzt. Dann habe ich mir die Hand am Schrank gebrochen, gegen den ich schlug. Mit Menschen kann ich so nicht umgehen. Kann mich nicht streiten, weil ich mich zurücknehme, mich selbst zensiere und immer, bevor ich meine eigenen Bedürfnisse in…
Schreib einen KommentarWoher die Wut?Wohin mit ihr?In diesen, in den nächsten Satz?Wie soll die Sprache diesem Hass genügen?Wie soll in Worten aufgehen, was in Gefühlen nicht zu fassen ist? Nähe zulassen und sie gleich darauf wieder, voll von Misstrauen und vorgefertigter Enttäuschung, zerstören.Zerhacken.Sie zerdreschen.Sie mit den Kiefern zermahlen wollendSie mit jedem Zug…
Schreib einen KommentarJFich glaube an den endsieg nochin meinem sechs fuß tiefen lochdie kameraden alle totliege ich hier in meinem kotund hoff und glaube fest darandass es mein volk noch schaffen kannweil mir sonst ja nichts übrig bleibthoff ich – quasi als zeitvertreibich drück die daumen (einer fehlt,nicht fair, wenn der deshalb…
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